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24. August 2023

Ford Nugget 2023: Das Goldklümpchen aufpoliert

Der Nugget ist einer der ältesten Protagonisten im Programm von Ford. Seit 1986 hat er sich ins Portfolio eingereiht, es war damals fast ein Skandal, als die Nachricht die Runde auf dem Caravan Salon machte, der damals noch in Essen seine Tore öffnete, dass Westfalia, eigentlich mit VW verheiratet, erstmals den Ford Transporter zum Camping-Van macht. Wie auch immer das Konzept unterschied sich deutlich von den VW-Ausbauten.

Das Faltdach poppt am Heck nach oben, die Küche ist mit ihrem Kühlschrank, Kocher und Spüle ebenfalls hinten eingebaut und wer nicht auf dem Bett im Hochdach nächtigen wollte, musste auf der umgeklappten Bank unten schlafen gehen und die Füße mangels ausreichender Länge in eine sich nach vorne öffnende, aber immerhin gepolsterte Aussparung im Küchenblock stecken. Nahezu unverändert überdauerte der Nugget in verschiedenen Varianten die Jahre. Jetzt zeigt Ford auf den Caravan Salon den wiederum gemeinsam mit Westfalia auf Basis des Transit Custom entwickelten Camper-Van.

Am Grundriss hat sich nichts geändert, wohl aber an der Ausstattung des Aufbaus. So gibt es ein modernes Bedienpanel für die Wohnraumtechnik, das sich gut mit dem Smartphone versteht. Für Fahrer und Beifahrer gib es einen 13-Zoll-Touchscreen, der für alle Funktionsteuerungen des Transit herhält. Die neue Basis ist ein paar Millimeter niedriger als bisher, das erleichtert gemeinsam mit einer Stufe den Einstieg. Auf dem Boden wird ein Belag in Eiche-Optik verlegt und der Durchgang zwischen den Sitzen nach vorn oder nach hinten ist barrierefrei geworden, der einst störende Hebel der mechanischen Handbremse ist einem Armaturentafel-Schalter für eine elektrische Parkbremse gewichen.

Die Betten konnten verlängert werden. Wer den Fahrersitz dreht, kann auf einer 2,25 Meter langen Liegefläche schlummern. Besonders breit ist das Doppelbett aber nicht, 1,2 Meter stehen vorzugsweise sich nahestehenden Campern zur Verfügung. Aber es gibt eine Sitzheizung für die Dreierbank im Heck, ergo können auch die Bettchen zumindest im Po-Bereich bei kühler Herbstwitterung angenehm klimatisiert werden. An allen Seiten- und Heckfenster gibt es Verdunklungsrollos, die Scheiben im Fahrerhaus lassen sich mit Vorhängen verschließen.

Da es keine Nasszelle gibt, bekommt der neue Nugget eine Außendusche serienmäßig, auch ein Porta Potti, eine tragbare Kassetten-Toilette, kommt jetzt dank der vergrößerten Staufächer in der Küche unter. Die übrigen Campingmöbel werden in der beim VW California bewährten Manier verstaut. Die Klappstühle finden in einer Tasche Platz, die in der Heckklappe integriert wurde, der Campingtisch passt in eine Aussparung in der seitlichen Schiebetür. Clever ist die „Deckenlampe“, die ebenfalls in der Heckklappe montiert wird und bei Bedarf das abendliche Dinner erhellt. An Strom mangelt es nicht, ein Solarpanel auf dem Dach speist die Bordbatterie.

Beim Start wird der 2,05 Meter hohe Nugget mit einem Zweiliter-Vierzylinderdiesel ausgestattet, der 170 PS (125 kW) leistet. Er kann zum Basispreis von 76.000 Euro ab dem Caravan Salon bestellt werden. Ein Plug-In-Hybrid und eine 4x4-Version sollen folgen, auch eine neue Achtgang-Automatik ist im Programm. Jedoch erst im Frühjahr 2024 werden die ersten Goldklümpchen aus Köln ausgeliefert. Je nach Ausführung dürfen sie bis zu 2,5 Tonnen ins Schlepp nehmen, eine batterieelektrische Version ist in Planung, aber noch nicht terminiert. 

 

(Quelle: Michael Kirchberger, cen)


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