Hyundai auf der IAA Mobility in München 2021
07. September 2021
Fahrbericht Hyundai Kona N: Ein erfrischend sportlicher Crossover
Schon wieder ein neuer Crossover? So manchen Beobachter befällt angesichts der überaus populären Fahrzeugkategorie ein gewisser Überdruss, handelt es sich doch gewöhnlich um kreuzbrave Kompaktautos, die ihren stilistisch formulierten Anspruch keineswegs einlösen können. Jetzt bringt Hyundai mit dem Kona N ein SUV, das schon optisch nicht den Off-Roader mimt, sondern sportlich-aggressive Akzente setzt.
Unter der kompakten Fronthaube sitzt ein 2,0-Liter-Turbo-Benziner, der hervorragende 206 kW (280 PS) leistet und bis zu 392 Newtonmeter (Nm) Drehmoment über eine Acht-Gang-Doppelkupplungs-Automatik auf die Vorderräder leitet. Der kettengesteuerte Motor verfügt über zwei obenliegende Nockenwellen und ein System zur variablen Ventilsteuerung.
Obwohl einige Puristen sicher eine Handschaltung bevorzugen würden, ist das Acht-Gang-Getriebe perfekt auf einen engagierten Fahrstil abgestimmt und dank Nasskupplung auch thermisch hochbelastbar. Sie erkennt selbständig, ob sich der Fahrer auf einer Rennstrecke befindet, es lässt sich eine Drehmomentüberhöhung beim Hochschalten unter Last einstellen, und per Knopfdruck kann die Leistung für bis zu 20 Sekunden weiter erhöht werden.
Derart motorisiert stürmt der Kona N in 6,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h – ein Wert, der im Launch-Control-Modus sogar auf 5,5 Sekunden absinkt. Bei 240 km/h wird dem Vortrieb Einhalt geboten. Die Leistungsentfaltung ist dabei mehr als eindrucksvoll, über den gesamten Geschwindigkeitsbereich hinweg wird Überdurchschnittliches geboten. Das kernige Klangbild lässt sich variabel einstellen. Und der angegebene Verbrauch von 8,5 Litern ist nicht nur realistisch, er lässt sich auch leicht unterbieten. Anders als Hybride arbeiten konventionelle Antriebe eben nicht mit Fabelwerten.
Auch die Querdynamik ist außergewöhnlich. Der Kona N ist mit einer McPherson-Vorderachse und Verbundlenker-Hinterachse ausgerüstet, die 235er-Pirelli-P-Zero-Reifen der Serie 40 sind auf 19-Zoll-Schmiederäder aufgezogen. Ein elektronisches Sperrdifferential sorgt für hohe Kurvenagilität. Trotz Frontantrieb verhält sich dieser Crossover bis in den Grenzbereich hinein neutral.
Auch wenn beim Kona N alles auf ein präzises Fahrerlebnis ausgerichtet ist, das dem Fahrer Freude bereitet, geht es schon regulatorisch nicht mehr ohne die zahlreichen Fahrassistenzsysteme, von denen sich die lästigsten erfreulicherweise recht einfach abschalten lassen. Die Connectivity-Themen lassen kaum Wünsche offen, dem Navigationssystem würde allerdings eine modernere Grafik gut anstehen. Die Darstellung der Hauptinstrumentierung ist N-spezifisch.
Im Vergleich mit anderen Herstellern fällt auf, wie umfassend Hyundai für die N-Variante in das Konzept des Kona eingegriffen hat. Damit ist der Kona N, obwohl es die Baureihe auch allradgetrieben sowie mit Hybrid-, Elektro- und Dieselantrieb gibt, das eindrucksvollste Modell der erfolgreichen Baureihe. Wenig erfreulich, dass der Preis schon nach wenigen Monaten angehoben wurde. Doch mit seinen 38.200 Euro ist dieser Kona immer noch ein günstiges Angebot. Mehr Fahrspaß im Crossover kostet bei der Konkurrenz sehr viel mehr Geld.
Daten Hyundai Kona N
Länge x Breite x Höhe (m): 4,22 x 1,80 x 1,57
Radstand (m): 2,60
Antrieb: R4-Benziner, 1998 ccm, Frontantrieb, 8-Gang-Doppelkupplung
Gesamtleistung/Leistung: 206 kW / 280 PS bei 5500-6000 U/min
Max. Drehmoment: 392 Nm bei 2100-4700 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 240 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 6,4 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 8,5 Liter
Effizienzklasse: F
CO2-Emissionen: 194 g/km
Leergewicht (EU)/ Zuladung: min. 1569 kg / max. 441 kg
Kofferraumvolumen: 361–1143 Liter
Max. Anhängelast: 1600 kg
Basispreis: 38.200 Euro
(Quelle: Auto-Medienportal ampnet)