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29. November 2023

Fahrbericht Hyundai Santa Fe: Gut in Form

Seit nunmehr fast einem Vierteljahrhundert gibt es den Hyundai Santa Fe. Dass er sich in seiner fünften Modellgeneration zu einem echten Designerauto entwickeln würde, damit war eigentlich nicht zu rechnen. Und doch kommt er jetzt mit einer äußerst modernen Formgebung auf den Markt, die nur Insider der koreanischen Marke zugetraut hätten.

Der neue Santa Fe ist kantig-kubisch gezeichnet, mit eckig ausgeschnittenen Radhäusern, einer eigenständigen „H“-Lichtsignatur vorn und hinten – und mit Rückleuchten, die sich endlich einmal wieder in die Horizontale legen. Sein Format positioniert den Santa Fe in der gehobenen Mittelklasse des SUV-Segments. Dort gibt es viel Konkurrenz, auch aus den Reihen der deutschen Premiumhersteller.

Hyundai stellt den Santa Fe breiter auf als bisher, es gibt jetzt ein nobles Spitzenmodell, das auf die Bezeichnung Calligraphy hört und mit besonders edlen Materialien ausgestattet ist, beispielsweise einem Mikrofaser-Dachhimmel. Die XRT-Variante wiederum betont den Offroad-Charakter mit entsprechenden Anbauteilen und Rädern. Alle Varianten haben versenkte Griffe in der C-Säule, um leichter ans Dachgepäck zu kommen.

Auch Vertreter der Marke Hyundai, die mit der neuen Formensprache noch nicht viel anfangen können, verweisen auf die perfekte Raumausnutzung der mit einem cw-Wert von 0,29 übrigens ungewöhnlich windschlüpfigen Form. Und sie haben recht, denn man sitzt sogar in der dritten Sitzreihe ganz ordentlich.

Vor dem Fahrer erstreckt sich eine horizontal betonte Armaturentafel, das Infotainmentsystem hat endlich den Sprung in die nächste Generation geschafft und wirkt jetzt sehr viel ansprechender als bisher. Das Lenkrad betont die Vertikale und spielt mit einem Ein-Speichen-Look; auch im Interieur geht der neue Santa Fe eigene Wege. Das H-Motiv der äußeren Beleuchtungselemente spiegelt sich im Innenraum ebenfalls wider.

Was uns aufgefallen ist, sind die vielen pfiffigen Lösungen – beispielsweise zwei Ladeschalen für Mobiltelefone, die außen abgesenkt sind, damit auch Telefone mit den inzwischen häufig herausstehenden Objektiven beim induktiven Laden bündig aufliegen. Es gibt Varianten mit sechs oder sieben Sitzen, und in den besseren Ausstattungen lässt sich für den Fahrer eine Ruheposition einstellen.

Das von uns in den USA bewegte Modell glänzte mit sicherer Straßenlage, hohem Federungskomfort und sehr guter Akustik; damit ist der Santa Fe als Familien- und Langstreckenauto prädestiniert. Die Abmessungen – Länge: 483 Zentimeter, Breite: 190 cm, Höhe: 172 cm – sorgen gleichzeitig für ausreichende Stadt- und Parkhaustauglichkeit.

Nach Europa kommt der Santa Fe nur mit Hybridantrieben, die auf dem 1,6-Liter-Turbo-Benziner basieren. Sie kommen mit der erklecklichen Masse des SUV, nämlich 2,2 Tonnen für den Vollhybrid und 2,3 Tonnen für den Plug-in-Hybrid, subjektiv ordentlich zurecht. Die Beschleunigung – 9,5 bzw. 9,1 Sekunden für den Standardspurt – kann jedoch kaum beeindrucken, gleiches gilt für die bei 190 km/h abgeregelte Höchstgeschwindigkeit.

Den in den USA und Asien angebotenen 2,5-Liter-Turbo-Benziner, der mit dem ohne die Hochvolt-Akkus erheblich leichteren und zudem nochmals geräumigeren Auto leichtes Spiel hat, wird es hier leider nicht geben – das ist der Preis, den europäische Kunden für die Fixierung auf die vermeintlich umweltfreundliche Elektrifizierung zahlen. Und der sparsame und saubere Dieselmotor des Vorgängermodells erhält leider keinen Ersatz. Kunden, die auf den Selbstzünder nicht verzichten wollen, werden nach wie vor bei der noblen Schwestermarke Genesis fündig.

Eingeführt wird der neue Hyundai Santa Fe in der ersten Jahreshälfte 2024, die Preise stehen noch nicht fest. Fest steht aber eines: Mit seiner eindrucksvollen Formgebung wird man den Koreaner im Straßenbild nicht mehr übersehen können.

(Quelle: Jens Meiners, cen)


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