• Die besten Produkte für Ihr Auto
  • Mehr als 50.000 Produkte im Sortiment
  • Ausgewählte Partner
  • Finden Sie den perfekten Reifen mit unserem Reifenberater
Wir lieben das Automobil.
  • Produkte - die optimal zu Ihrem Fahrzeug passen
  • Riesiges Sortiment - günstige Preise - zuverlässige Partner

22. November 2025

Praxistest Kia Sportage CRDI 1,6 GT-Line: Weit mehr als ein Facelift

Offiziell wird es als Facelift bezeichnet, doch in Wahrheit ist es weit mehr als das, was Kia der fünften Generation des Sportage gerade spendiert hat. Das beginnt bei der neuen Frontmaske mit großen LED-Scheinwerfern, Wabengrill und klaren, geraden Linien, reicht über modifizierte Seitenleisten und endet mit einem Heck, das wesentlich markanter gestaltet ist und von neu geformten LED-Rückleuchten eingerahmt wird. Wir waren mit dem Sportage 1,6 CRDI Ecodynamics+ unterwegs, der von einem Dieselmotor angetrieben wird. 39.390 Euro kostet das so motorisierte Basismodell, die nahezu vollausgestattete GT-Line-Version kommt dann gleich auf 47.090. Ein Tausender wird für die Zweifarb-Metallic-Lackierung fällig, rund 1600 Euro verlangt der Kia-Händler für das Komfort und Sicherheit spendende Drive-Wise-Paket. Mit der Audio-Aufwertung für 590 Euro stehen dann unterm Strich stehen 50.260 Euro auf der Rechnung.

Die Karosserie hat in der Länge um drei Zentimeter auf 4,54 zugelegt, in der Breite bleibt es bei 1,87 Meter. Am Radstand ändert sich ebenfalls nicht, alles andere wäre für ein Facelift auch höchst ungewöhnlich. Dasselbe gilt für das sehr gute Raumangebot auf allen Plätzen. Selbst der Hüne findet als Chauffeur einen anstelligen Sitzplatz. Hinten geht es kaum weniger großzügig zu, mit dreien im Fond wird es dennoch knapp für die Schulterfreiheit. Die Rückenlehnen können auch hinten in der Neigung verstellt werden, im Verhältnis 40:20:40 lassen sie sich umklappen. Im Kofferraum kommen 526 Liter unter, wenig komfortabel ist hier die hohe Ladekante. Wenigstens wurde der Kofferraumboden auf gleichem Niveau angepasst, so dass Gepäckstücke dann einfach in den Stauraum hineingeschoben werden können. 1715 Liter schafft der Sportage mit umgeklappten Rückenlehnen, schön, dass keine Stufe die Ladefreundlichkeit beeinträchtigt.

Der Sportage ist die meistverkaufte Baureihe bei Kia, da gibt es eine Vielzahl von Rückmeldungen durch die Kunden, die sich entweder lobend oder kritisch äußern. Zu den am häufigsten monierten Details gehörte etwa der Klavierlack auf der Mittelkonsole, der zwar schick und edel wirkte, aber schnell durch Fingerabdrücke und Fusseln an Attraktivität verlor. Der nun verwendete graue Kunststoff sieht kaum weniger ansprechend aus, ist aber resistenter gegen Kratzer. Neu ist auch die multifunktionale Bedienungsleiste unter dem Panoramadisplay, das sich aus zwei 12,3 Zoll großen Bildschirmen zusammensetzt. Sie wandelt sich auf Wunsch, so kann der Temperaturregler der Klimaanlage zum Lautstärkeregler der Audio-Anlage umfunktioniert werden. Für Navigation, Radio und Enteisungsfunktionen gibt es obendrein Direktwahltasten. Unsinnig ist dagegen die Anordnung der Taste für die elektrische Parkbremse. Sie ist links vom Lenkrad positioniert, wo sie anfangs unentdeckt bleibt und auch im weiteren vom Beifahrer bei Notfällen nicht erreicht werden kann.

Erfreulicher ist das neue 10-Zoll große Head-up-Display, das mit guter Auflösung die grundlegenden Fahrparamenter in der Frontscheibe spiegelt. Das gab es bisher nicht für den Sportage. Das gilt ebenso für den digitalen Autoschlüssel, mit dem das SUV per Smartphone oder Smartwatch entriegelt werden kann. Er ist für mehreren Personen nutzbar, die Nutzungsdauer und das Freischalten einzelner Funktionen bestimmt der Besitzer.
Den Selbstzünder im 1,6 CRDI wird von einem Mild-Hybrid-System mit 48 Volt-Technik unterstützt. Beim Beschleunigen springt ein Startergenerator dem Diesel bei und fungiert als Anschieber. Rein elektrische Fahren ist mit dieser Technik nicht möglich. Verbrauchsenkend wirkt die Segelfunktion, die ein Doppelkupplungsgetriebe ermöglicht. Nimmt der Fahrer das Gas weg, wird der Verbrenner abgeschaltet. Das gilt heute als Stand der Technik, wurde jedoch tatsächlich bereits in den 1980er Jahren bei Volkswagen unter dem Projektnamen „Schwungnutz-Automatik“ erprobt. Davon unangetastet bleibt die höchstzulässige Anhängelast, 1650 Kilogramm darf der Diesel mit Automatik ins Schlepp nehmen.

100 kW (136 PS) liefert der Vierzylinderdiesel, die machen den Sportage nicht gerade zum sportlichen Überflieger. Zwar gibt es dank der Mild-Hybrid-Technik nicht den Hauch einer Anfahrschwäche, aus dem Stand nimmt das 1685 Kilogramm wiegende SUV munter Fahrt auf. Bis die 100-km/h-Marke erreicht ist, vergehen dann aber doch zähe 11,4 Sekunden, mehr als 180 sind als Spitzentempo ebenfalls nicht drin. Dennoch bereiten die Fahrten mit dieser Sportage-Version durchaus Vergnügen, denn mit 320 Newtonmeter Drehmoment lassen sich Überholvorgänge sicher, weil kurz, gestalten. Außerdem sei einer angenehm komfortabel aber nicht zu weich abgestimmten Federung Dank. Auch die Lenkung ist gefühlsecht, wenngleich nicht sonderlich direkt. Dass der Verbrauch mit 5,6 Liter Diesel auf 100 Kilometer im Rahmen bleibt und den WLTP-Wert nur geringfügig übersteigt, trägt obendrein zur Freude bei.

Technische Highlights des Sportage sind fraglos die Warnungen vor Querverkehr beim Rückwärtsfahren oder das Kamerabild im Display beim Blinken, das den toten Winkel des Rückspiegels wett macht. Die Zahl der sonstigen Sicherheitsassistenten ist komplett, allerdings bleibt auch hier die Frage offen, ob der Spurwächter auf engen Landstraßen mit Fahrbahnmarkierung durch plötzliches und unbegründetem Eingriff eher ein Sicherheitsrisiko darstellt und ob die Verkehrszeichenerkennung wegen mangelndem Verständnis eine Daseinsberechtigung hat. Gleichwohl ist der Sportage gefällig und hat sich mit seiner optischen wie technischen Aktualisierung fit für die zweite Lebenshälfte gemacht. 

Technische Daten Kia Sportage 1,6 CRDI GT-Line

Länge x Breite x Höhe (m): 4,54 x 1,87 x 1,66
Radstand (m): 2,68
Antrieb: R4-Diesel, 1598 ccm, FWD, 7-Gang-Aut.
Leistung: 100 kW / 136 PS
Drehmoment: 320 Nm bei 2000 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 11,4 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 5,5 Liter
CO2-Emissionen: 145 g/km
Testverbrauch: 5,6 Liter
Leergewicht / Zuladung: min. 1658 kg / max. 567 kg
Kofferraumvolumen: 526 - 1715 Liter
Max. Anhängelast: 1650 kg
Basispreis: 47.090 Euro
Testwagenpreis: 50.260 Euro

(Quelle: Michael Kirchberger, cen)