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02. Oktober 2025

Praxistest Cupra Terramar VZ 4drive: Mit Freude beim Fahren

Seats sportliche Submarke Cupra hat sich aus dem Stand einen überaus hohen
Beliebtheitsgrad erobert. Skeptiker wollten anfangs nicht an das Konzept glauben, das
dem nicht gerade langweiligen Portfolio der spanischen VW-Tochtergesellschaft noch
einen deutlichen Schub sportlicher Gene verabreicht. Doch mit zweistelligen
Zuwachsraten gehört Cupra inzwischen zu den erfolgreichsten Automarken nicht nur in
Europa. Die jüngste Neuerscheinung ist das SUV Terramar, das die Technik des VW
Tiguan hernimmt, aber bei Motorleistung, Design und Fahrdynamik deutlich mehr in die
Waagschale wirft.

56.120 Euro kostet der rund 4,5 Meter lange Hochdach-Kombi, dafür gibt es einen stramm
aufgeladenen Zweiliter-Benziner mit 195 kW (265 PS), einen permanenten Allradantrieb
und ein Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen. Und eine freche, aber nicht zu
aggressive Optik obendrein.

Beim Namen hat sich Cupra bei der historischen Rennstrecke gleichen Namens bedient,
deren verblichene Überreste heute noch in der Gemeinde Saint Pere de Ribes bei Sitges
in Katalonien zu bewundern sind. VZ 4drive lautet die vollständige Modellbezeichnung des
Cupra-Sportlers, wobei das Kürzel VZ auf die jeweils leistungsstärksten Versionen der
Baureihe hinweist. Großzügig verteilt sind auch die markentypischen kupferfarbenen
Intarsien, an der scharf gezeichneten Frontschürze, in den Speichen der 20 Zoll großen
Leichtmetallrädern, auf der Motorhaube und am Heck sowie am Armaturenbrett und den
Rückseiten der Sitzlehnen.

Die coupéartige Silhouette gibt der Karosserie optischen Schwung, sie ist um zehn
Zentimeter tiefergelegt und passt sich mit einer adaptiven Federung dem jeweiligen
Fahrstil und den Anforderungen der Straße an. Seinen Auftritt zelebriert das SUV beinahe
ausschließlich im dunklen Anzug. Die schwarzen und grauen Metallic- oder Mattlacke
wirken dennoch nicht düster, kosten aber 1150 bis 2510 Euro Aufpreis. Auch für Weiß,
den einzig hellen Farbton, müssen 795 Euro mehr bezahlt werden. Kostenneutral gibt es
laut Konfigurator nur ein dunkles Blau.

Der Innenraum wird mit farblichen Akzenten aufgehellt. Erneut kommt der Kupferton an
den Lüftungsdüsen, den Türgriffen und am Lenkrad zum Einsatz. Aluminium findet sich
dagegen an der Pedalerie, auch die Fußstütze links glänzt silberfarben. Ablagen gibt es
zur Genüge, in der Mittelkonsole wartet unter dem 12,9 Zoll großen Zentralbildschirm ein
gekühltes Fach darauf, das Smartphone induktiv aufzuladen. Bei der Bedienung der
Klima- und der Audioanlage muss sich der Chauffeur mit den ungeliebten Schiebeflächen
abfinden, die weder mit Genauigkeit noch mit hohem Bedienungstempo erfreuen können.
Auch Hartplastik ist hier und dort verbaut, allerdings dort, wo die tastende Hand
üblicherweise nicht hinfasst. Mühsam ist außerdem das Abschalten des
Spurhalteassistenten, und auch die Tempowarnung stellt nur störrisch ihren Betrieb ein.
Das aber wollen wir nicht Cupra zur Last legen, sondern der EU, die diese Assistenten
neben vielen anderen unsinnigerweise zur Zwangsausstattung gemacht hat.

Kritik üben wir jedoch an der Ungenauigkeit der Sensoren. Zusatzschilder etwa, die eine
Tempolimitierung auf Montag bis Freitag von 7 bis 16 Uhr begrenzen, erkennen sie nicht
und warnen so noch eine ganze Weile weiter. Auch der Notbremsassistent gehört nicht zu
den sanftmütigsten aller Begleiter und haut gelegentlich zum Schrecken aller Mitfahrer die
Bremse rein. Gerade bei rückwärtigen Querverkehr (der auch mal aus einem
Einkaufswagen bestehen kann) ist die Toleranzschwelle sehr niedrig.

Für mehr Freude sorgen die wohlgeformten Sportsitze, die das Ein- und Aussteigen nicht
wesentlich erschweren, aber enormen Seitenhalt bei zügiger Kurvenfahrt bieten. Elektrisch
lassen sie sich verstellen und so finden Fahrer und Beifahrer stets zügig und geschwind eine                 passen Position. Vorne ist das Raumangebot ohnehin gut, und wenn nicht Hünen am
Lenkrad sitzen und ihren Sessel in die letztmögliche Position fahren, bekommen auch die
Passagiere auf der geteilten Rückbank, die sich ebenfalls in der Länge verschieben lässt,
angemessene Knie- und Fußfreiheit. 540 Liter passen in den Kofferraum, zugeladen
werden dürfen maximal 615 Kilogramm. Auch als Zugwagen gibt der Terramar eine gute
Figur ab, bei rund 1,75 Tonnen Leergewicht darf er satte 2200 Kilogramm auf den Haken
nehmen.

Gestartet wird der Vierzylinder per Startknopf, der unübersehbar rechts innerhalb des
belederten Lenkradkranzes platziert ist. Zusammen mit dem Performance-Schalter auf der
linken Seite bildet er ein Pärchen. Über diesen kann der Fahrmodus variiert werden, auf
Knopfdruck ändern sich das Ansprechverhalten der Maschine und ihre
Geräuschentwicklung. Letzteres funktioniert nicht mechanisch über Auspuffklappen,
sondern über einen Soundgenerator, der einen etwas aufgesetzt angestrengten Klang in
den Innenraum spielt. Immerhin bleibt die Umwelt auf diese Weise davon unberührt.
Begeisterung weckt der Terramar dann mit seinem Antritt. Ohne eine Sekunde der
Andacht reagiert er auf den Leistungsabruf, ist stets präsent und willig, in 5,9 Sekunden
gelingt der Sprint von 0 auf 100 km/h. Traktionsschwächen leistet sich der Cupra dank
Allradantrieb auch bei nasser Fahrbahn nicht, die DSG-Automatik schaltet dabei ohne das
Ruckeln beim Anfahren, das bei dieser Getriebevariante bisweilen vorkommt. 243 km/h
Spitze schafft der Cupra-Sportler, die progressive Lenkung und das straffe, aber dennoch
gerade noch komfortable Federung vermitteln in allen Situationen souveränes Kontrolle.
Der saubere Strich durch die Kurve fällt damit äußerst leicht.

Klar, dass bei diesem Leistungspotenzial eine Menge Energie eingesetzt werden muss.
8,7 Liter Benzin verbraucht der Terramar VZ nach WLTP-Angabe. Der damit
einhergehende CO2-Ausstoß von 199 g/km könnte fast den Klimakleber auf den Plan
rufen. Aber es geht auch etwas verträglicher. Wer den Cupra einfach rollen lässt und den
Wechsel zwischen Gas und Bremse harmonisch gestaltet, kommt auch mit deutlich
weniger als 8 Liter Sprit 100 Kilometer weit. Der Tank fasst 60 Liter, fünf mehr als bei den
frontgetriebenen Terramar-Versionen, der Vorrat ist bei verhaltener Fahrweise durchaus
langstreckentauglich.

Die jüngste Cupra-Neuvorstellung zeigt sich als Multitalent. Dem engagierten Chauffeur
bietet sie ein hohes Potenzial an Fahrfreude, der Familie ein gutes Raumangebot mit noch
komfortablen Federungskomfort. Der Basispreis des Terramar ist angesichts der
vielfältigen Ausstattung mehr als angemessen. Wer die Sechskolbenbremse von Akebono
für 2480 Euro oder das ebenfalls empfehlenswerte Audio-System von Sennheiser mit 340
Watt Leistung und dann noch das Glaspanoramadach oder die 20-Zoll-Räder ordert, muss
noch einige Tausender drauflegen. Aber selten verbleibt dem Auto-Enthusiasten dann der
Eindruck, sein Geld für Überflüssigeres ausgegeben zu haben. 

Technische Daten Cupra Terramar VZ 4Drive

Länge x Breite x Höhe (m): 4,52 x 1,87 x 1,59
Radstand (m): 2,81
Antrieb: R4-Benziner, 1984 ccm, AWD, 7-Gang-Aut.
Leistung: 195 kW / 265 PS
Drehmoment: 400 Nm bei 1650 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 243 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 5,9 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 8,7 Liter
CO2-Emissionen: 199 g/km
Testverbrauch: 8,4 Liter
Leergewicht / Zuladung: min. 1750 kg / max. 615 kg
Kofferraumvolumen: 540 - 1630 Liter
Max. Anhängelast: 2200 kg
Basispreis: 56.120 Euro
Testwagenpreis: 63.440 Euro

(Quelle: Michael Kirchberger, cen)