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26. April 2021

Praxistest Mercedes-Benz GLB 250 4-Matic: Nicht billig, aber gut

Sie ist geradezu unerschöpflich, die MFA-Architektur von Daimler, die als technische Basis nicht nur für die kompakte A-Klasse, sondern für eine ganze Reihe von Derivaten dient. Das praktischste unter ihnen ist der GLB – ein hochbauender Crossover, den es mit Front- oder Allradantrieb und bis zu sieben Sitzen gibt. Ein echtes Raumwunder also, das wir zwei Wochen lang in der Spitzenversion GLB 250 4-Matic unter die Lupe genommen haben.

Obwohl der GLB auf der kompakten Plattform basiert, ist er keineswegs ein Sonderangebot: Stolze 47.225 Euro werden für das 224 PS starke Modell aufgerufen, teurer ist nur noch das AMG-Derivat namens GLB 35. Für das viele Geld wird jedoch einiges geboten. Zum Beispiel die sprichwörtliche Mercedes-Verarbeitungsqualität und ein so sanfter wie kraftvoller Antrieb: Der leise Vierzylinder-Turbo spricht spontan an und spurtet in weniger als sieben Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Spitze liegt bei 236 km/h. Gleichzeitig liegt der NEFZ-Durchschnittsverbrauch bei gerade einmal 7,1 Litern pro 100 Kilometer. Das entspricht einer Reichweite von stolzen 845 Kilometern, die sich auch durchaus erreichen lassen. Wer jedoch einen engagierten Fahrstil pflegt, wird an der Tanksäule gnadenlos abgestraft, dann kann der Verbrauch auch locker über die Zehn-Liter-Marke klettern. Kostenbewussten Langstreckenfahrern sei daher weiterhin eine der Diesel-Varianten des GLB empfohlen.

Das Interieur des GLB nutzt viele Elemente der A-Klasse. Es verfügt über das gleiche Infotainment-System, das der Konkurrenz einen gehörigen Schrecken einjagte. Denn Daimler hat sich entschieden, die anspruchsvollsten Systeme nicht etwa den Oberklasse-Modellen vorzubehalten, sondern sie direkt in der Breite auszurollen. Das Ergebnis ist ein Cockpit, das dem etwas altbackenen Look von BMW und den unausgereiften Systemen von VW weit voraus ist. Und das gilt nicht nur für die Funktion, sondern auch für die Ästhetik: Die Holz-Metall-Kombinationen und das Ambientelicht bringen mehr als einen Hauch Oberklasse in das Crossover-SUV-Segment. Das Platzangebot ist hervorragend, und man sitzt sogar in der dritten Sitzreihe noch halbwegs bequem.

Die querdynamischen Fähigkeiten der MFA-Architektur sind vielfach gewürdigt worden, und das positive Urteil erstreckt sich auch auf den GLB – trotz seines höheren Schwerpunkts. Er liegt satt auf der Straße und lässt sich sehr dynamisch bewegen. Gleichzeitig sind die Geländeeigenschaften mit dem 4-Matic-Allradantrieb eindrucksvoll. Für die Kraftübertragung sorgt ein weich schaltendes Acht-Gang-Doppelkupplungsgetriebe.

Eigentlich würde dem GLB auch eine rustikale Variante mit mehr Bodenfreiheit gut zu Gesicht stehen. Aber auch so macht er eine eindrucksvolle Figur – als echter Mercedes und besonders überzeugender Ausdruck der MFA-Architektur. Eines sollte der Käufer allerdings im Blick behalten: Für praktisch den gleichen Tarif bekommt er auch eine E-Klasse. 

Daten Mercedes-Benz GLB 250 4-Matic

Länge x Breite x Höhe (m): 4,63 x 1,83 x 1,66
Radstand (m): 2,83
Motor: R4-Benziner, 1991 ccm, Turbo, Direkteinspritzung
Leistung: 165 kW / 224 PS bei 5500 U/min
Max. Drehmoment: 350 Nm bei 1800–4500 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 236 km/h

Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 6,9 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 7,1 Liter
CO2-Emissionen: 162 g/km (Euro 6d-Temp)
Efffizienzklasse: C
Leergewicht / Zuladung: min. 1670 kg / max. 535 kg
Kofferraumvolumen: 565–1805 Liter
Max. Anhängelast: 2000 kg
Bereifung: 235/55 R 18
Basispreis: 47.225 Euro

(Quelle: Auto-Medienportal ampnet)


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