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01. Juni 2021

Praxistest Cupra Formentor VZ: Spanischer Heißsporn

Cupra, so heißen die sportlichsten Ableger der Marke Seat. Die Bezeichnung steht für Cup Racing. Doch inzwischen haben die Spanier ihre Sportabteilung zu einer eigenen Submarke umgebaut und bieten unter dem exklusiven Label weiterhin leistungsstarke Modelle an. Bisher gab es mit dem Cupra Ateca sowie dem Cupra Leon schon zwei Modelle, die aber in schwächerer Form auch als Seat erhältlich sind. Mit dem Formentor präsentieren die Spanier hingegen nun das erste eigenständige Fahrzeug, das es als gewöhnlichen Seat nie geben wird.

Das 4,45 Meter lange Kompakt-SUV wird ausschließlich als Cupra angeboten. In seiner stärksten Ausführung leistet das Topmodell Formentor VZ (die Abkürzung VZ steht für „veloz“ und bedeutet schnell) stolze 310 PS. Natürlich sorgt die große Power für überlegene Fahrleistungen, aber gleichzeitig auch beim Piloten hinterm Steuer für ein dauerbreites Grinsen. Dass sich die Investition von mindestens 45.090 Euro in den Formentor VZ lohnt, legen allein schon die Eckdaten nahe: Den Sprint von null auf Tempo 100 erledigt der knapp 1,7 Tonnen schwere Spanier in gerade einmal 4,9 Sekunden, die Topspeed liegt bei elektronisch abgeregelten 250 km/h. Damit die Kraft auch problemlos auf die Straße kommt, rollt der Cupra werkseitig mit Allradantrieb an. Ebenso serienmäßig ist ein Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, welches mit schnellen Schaltzeiten gefällt.

Auch optisch setzt der potente Spanier auf Dynamik. An der Frontpartie prangt ein mächtiger Kühlergrill in Wabenstruktur, der von schmalen Voll-LED-Scheinwerfern flankiert wird. Nicht minder imposant sind die breiten Lufteinlässe im unteren Bereich des Stoßfängers. Dann fallen beim Rundgang noch die zwei Doppel-Endrohre ins Auge, die im Heckdiffusor eingebettet sind. Um es vorwegzunehmen. Der satte Klang der Abgasanlage gefällt, damit brabbelt der Formentor VZ wohlig, ohne aber akustisch wirklich aufdringlich zu sein. Abgerundet wird der sportliche Auftritt mit dezentem Spoilerwerk sowie glanzgedrehten 19-Zoll-Alurädern in einer farblichen Mischung aus Kupfer und Schwarz.

Das adaptive Fahrwerk überzeugt

Der schicke Spanier erregt im Straßenverkehr viel Aufsehen. Da, wo er auftaucht, drehen sich die Leute nach ihm um. Einige strecken sogar den Daumen nach oben und nicken ihm freundlich zu. Das sympathische Äußere lässt sich natürlich noch mit einigen Extras weiter verfeinern. Wie etwa mit einer Bremsanlage von Brembo für 2320 Euro, die im Notfall vehement den Anker wirft. Empfehlenswert ist zudem die adaptive Fahrwerksregelung DCC. Die 815 Euro lohnen sich, damit zeigt der Spanier Nehmerqualitäten und erreicht den perfekten Spagat zwischen angenehmen Komfort und hoher Fahrdynamik.

Die Wahlprogramme für den Fahrmodus hat Cupra in das griffige Sportlenkrad integriert. Dort befindet sich ebenfalls der Starterknopf, mit dem der Formentor zum Leben erweckt wird. Überhaupt kann sich der Innenraum sehen lassen. Die Verarbeitungsqualität liegt auf einem soliden Niveau und die vielen kupferfarbenen Applikationen, die Cupra rund ums Cockpit eingestreut hat, verstärken den positiven Eindruck.

Der Fahrer blickt auf ein gut ablesbares digitales Kombiinstrument und sitzt zusammen mit seinem Copiloten auf gut konturierten Integral-Sportsitzen. Leider gibt es im Formentor nur noch wenige echte Schalter und Knöpfe. Daher muss für viele Funktionen, angefangen von der Klimasteuerung bis hin zur Sitzheizung, immer der Touchscreen des Infotainments bemüht werden. Zwar erweist sich das Multimediasystem mit unter anderem Online-Navigation sowie einer Smartphone-Integration als modern, doch reagiert der Bildschirm so manches Mal nur verzögert. Gleiches gilt auch für die Sprachsteuerung. Da wäre weniger schön gewesen.

Gutes Platzangebot

Dafür erweist sich der Formentor als überaus geräumig. Insbesondere im Fond gibt es eine gute Bewegungsfreiheit. Darüber hinaus können sich hier die mitreisenden Gäste über eine großzügige Kniefreiheit freuen. Auch das Gepäckraumvolumen ist ordentlich bemessen. 420 bis maximal 1475 Liter sind es, jedoch muss die Fracht beim Spanier zuerst über eine recht hohe Ladekante in den Kofferraum gewuchtet werden.

Leistung gibt´s im Cupra Formentor im Überfluss. Sein Zwei-Liter-Turbo verfügt über satte 400 Newtonmeter Drehmoment, die außerdem schon bei niedrigen 2000 Touren bereitstehen. Dementsprechend früh legt sich der feurige Spanier ins Zeug und schiebt so kraftvoll an, dass es die Passagiere regelrecht in die Sitze presst. Ohne Frage, der Spanier bereitet seinem Fahrer einen hohen Fahrspaß. Dank seiner präzisen Lenkung lässt sich der Formentor äußerst genau zirkeln und bleibt in zügig angegangenen Kurven lange neutral, während der Allrad beim anschließenden Herausbeschleunigen für eine sichere Traktion sorgt.

Wer es allerdings allzu forsch angeht, wird den Normverbrauch von 8,5 Litern Super Plus nicht schaffen. Dann sind eher elf Liter die Regel. Unter geruhsamer Fahrweise nahm sich unser spanischer Heißsporn jedoch 9,6 Liter, verglichen mit der Werksangabe ist dies aber immer noch etwas zu viel. Wer den Verbrauch beim Cupra Formentor weiter nach unten drücken will, muss auf die schwächeren Benziner- oder Dieselversionen des Formentor zurückgreifen, selbst ein 245 PS starker Plug-in-Hybrid ist im Programm. Die bieten zwar alle auch eine Menge Fahrspaß, doch bei weitem nicht so viel, wie mit dem Cupra Formentor VZ. 

Daten Cupra Formentor VZ 4Drive

Länge x Breite x Höhe (m): 4,45 x 1,99 x 1,51
Radstand (m): 2.68
Motor: R4-Benziner, 1984 ccm, Turbo
Leistung: 228 kW / 310 PS bei 5450–6000 U/min
Max. Drehmoment: 400 Nm bei 2000–5450 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (elektronisch abgeriegelt)
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 4,9 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 8,5 Liter (Super Plus)
Testverbrauch. 9,6 Liter
Effizienzklasse: D
CO2-Emissionen: 191 g/km (Euro 6d)
Leergewicht / Zuladung: min. 1664 kg / max. 496 kg
Kofferraumvolumen: 420–1475 Liter
Max. Anhängelast: 1800 kg
Wendekreis: 10,7 m
Bereifung: 245/40 R 19
Luftwiderstandsbeiwert: k.A.
Wartungsintervall: nach Anzeige
Basispreis: 45.090 Euro

(Quelle: Auto-Medienportal ampnet)


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