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17. November 2022

Fahrbericht Alfa Romeo Tonale Plug-in-Hybrid Q4: Er macht den Anfang

Alfa Romeo hat sich eine radikale Metamorphose verschrieben, und das bedeutet die zügige Umstellung der Modellpalette in Richtung Elektromobilität. In den kommenden Jahren wird die sportliche Marke im Stellantis-Konzern seine Modelle nach und nach auf Batteriebetrieb umstellen. Im kommenden Jahr kommt nach dieser Planung der erste vollelektrische Alfa auf den Markt, und von 2027 an werden alle Alfa-Modelle ausschließlich mit elektrischem Antrieb auf die Straßen rollen. Damit nimmt die Marke im Konzern eine Pionierrolle ein. Als Vorhut kommt jetzt der Tonale schon mal als Plug-in-Hybrid mit Teilzeit-Elektro- und Allradantrieb zu den Kunden, der nicht weniger als „die Sportlichkeit neu erfinden“ soll, so ein Marketingsprecher.


Als Antrieb wählten die Entwickler die Kombination eines 1,3 Liter Vierzylinders mit 180 PS (132 kW) und einem 90 kW (122 PS) starken Elektromotor an der Hinterachse. So entsteht eine Systemleistung von 280 PS (206 kW). Als Verbrauch ergibt sich so, wenigstens in der realitätsfernen Welt der Labormessungen, ein Wert von 1,48 Litern. Tatsächlich verlangt die Benzin-Elektrokombination bei einer ersten Runde im nördlichen Italien 4,4 Liter – kein schlechter Wert, nur fragt sich der Mensch hinter dem Lenkrad wieder einmal, warum beim WLTP-Verbrauchstest Werte ermittelt werden, die immer noch so weit von der Wirklichkeit entfernt sind.

Im Wagenboden verbirgt sich die 15,5 kWh starke Batterie, die im Stadtverkehr eine elektrische Reichweite von 80 Kilometer ermöglichen soll. Im Durchschnitt, so Alfa, kommt der elektrifizierte Tonale 60 Kilometer weit – realistisch sind rund 50 Kilometer. Elektrisch angetrieben erreicht der Tonale maximal 135 km/h, und im Hybrid-Modus ist bei 206 km/h die Höchstgeschwindigkeit erreicht. Zwischen 0 und 100 km/h vergehen 6,2 Sekunden. Dabei hilft der E-Motor im Heck, der sein maximales Drehmoment aus dem Stand heraus bereitstellt.

Der Mensch hinter dem Lenkrad blickt auf eine aufgeräumte Instrumentierung, und als Erinnerung an „vergangene Zeiten“ sind die beiden Rundinstrumente in den so genannten Eierbechern verpackt. Das Außendesign spricht die Formensprache der Marke. Über den zentral angeordnete Bildschirm werden die meisten Funktionen gesteuert. Die Sitze vorne sind angenehm geformt, lassen sich heizen und belüften und bieten guten Seitenhalt, wenn der Tonale sportlich bewegt wird. Im Fond hingegen kann es schon mal eng werden, wenn vorne groß gewachsene Menschen eine für sie optimale Sitzposition gewählt haben. Hinter der Heckklappe verbirgt sich ein gegenüber den konventionell angetriebenen Versionen ein um 115 Liter verkleinerter Laderaum, der nun 385 Liter erreicht.

Einmal in Fahrt stellt sich die Lenkung als sehr leichtgängig heraus – etwas mehr Präzision wäre nicht schlecht. Unterwegs setzt der Tonale die Befehle des Fahrers willig um und zeigt sich von seiner gutmütigen Seite. Die Kraftübertragung übernimmt eine mitunter recht deutlich schaltende Sechs-Gang-Automatik. Die Abstimmung ist eine gelungene Kombination aus sportlich und komfortabel, die Geräuschkulisse zurückhaltend, und die Audioanlage trägt zur Unterhaltung bei. Zur Wahl stehen die Fahrprogramme „Dynamic“ stimmt die Lenkung direkter für eine sportliche Fahrweise ab, und bei „Natural“ wird der Allradantrieb aktiviert. Der Modus „Advanced Efficiency“ schließlich ist die Eintrittskarte in Umweltzonen. Die Taste „ECoasting“ bremst den Tonale ab, um zusätzliche Energie zu gewinnen.

Der Plug-in-Tonale ist mit den aktuellen Assistenzsystemen ausgerüstet und ermöglicht autonomes Fahren der Stufe 2. Und natürlich sind die elektronischen Helfer wie die Sprachassistentin Alexa an Bord. Neu ist die digitale Dokumentation mittels NFT-Zertifikaten, mit denen – die Zustimmung des Besitzers vorausgesetzt – die wichtigsten Daten wie die regelmäßige Wartung des Fahrzeugs – gesammelt werden.

Die Preisliste für den elektrifizierten Tonale beginnt bei 51.000 Euro für die Version Speciale. Die Variante Ti kostet 52.000 Euro, und für den Veloce wechseln 54.500 Euro den Besitzer. 

(Quelle: Auto-Medienportal ampnet)